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Montag, 19. August 2013

Vogtland-Bike-Marathon 2013

Auf dem sogenannten Balkon vom Vogtland konnte dieses Wochenende jedes Bikerherz begeistert werden. Am Samstag stand unter dem Motto „Roll & Rock“ ein Enduro Race sowie ein Night-Ride verbunden mit einem Rockfestival auf dem Programm. Am darauffolgenden Tag sollte dieses Motto wohl auch beim Marathon umgesetzt werden, mit dem Unterschied, dass der Rock’n Roll nicht auf der Bühne, sondern direkt auf der Strecke stattfand.

Am 18.08.2013 klingelte mal wieder verdammt früh der Wecker und mit einem erheblichen Schlafdefizit rasten mein Bruder und ich mit dem japanischen Öldampfer über die neue A72 nach Schöneck. Durch eine erstaunlich pünktliche Ankunft konnten wir uns völlig stressfrei an den Start begeben. Obwohl zwei Runden mit je 30 Kilometer vor mir standen, war ich völlig tiefenentspannt. Zusätzlich versetzte mich das Führungsfahrzeug durch die angenehme elektronische Musik gleich in Festival-Stimmung.

„Mein Traumzustand“ wurde natürlich gleich am ersten Anstieg von den Mitstreitern ausgenutzt und die Spitzengruppe löste sich von mir ab. Nach der Einführungsrunde schaltete sich zum Glück bei mir doch noch der Rennmodus ein, sodass ich mit den Teamkollegen die Aufholjagd beginnen konnte. Uns erwartete eine kontrastreiche Strecke mit vielen Waldautobahnen und einigen ruppigen Trails, auf dem man es Rocken lassen musste. Schon im ersten Wurzeltrail musste ich feststellen, dass hier wohl das Fahrrad als Instrument für den Rock’n Roll klang diente. Kniehohe Wurzeln, Holzbrücken mit losen Brettern und herum wirbelnde Steine verursachten hier die Musik. Wer auf der Suche nach einem Drum war, konnte natürlich auch die tiefen Waldlöcher wählen. Trotzdem ließen wir uns von den Tönen nicht irritieren und kurbelten uns an die vor uns fahrende Gruppe heran. Doch kaum hatten wir diese erreicht, wurden wir auch gleich in der nächsten Rock-Passage getrennt, als ein Fahrer vor mir wohl beim versuchten Headbangen über den Lenker stieg.

Mit KaiRo, meinem Bruder und einem mir unbekannten Fahrer fuhren wir die letzten 50 Kilometer zusammen, die nochmal absolut erlebnisreich waren. In einer Abfahrt biss ich sogar vor Wut in ein Absperrband, als ich mit ordentlichem Speed falsch abbog und voll in das unscheinbare weiß-rote Band einrastete. Doch mit eingerissenen breiten Mundwinkeln ging es in den darauffolgenden Trail, indem gleich mein linker Knöchel bei einem unerwarteten One-Foot-Versuch ramponiert wurde. Selbstverständlich nahm ich auch das einzige Schlammloch auf der gesamten Strecke mit und kam schlussendlich völlig eingesaut und fertig in das Ziel. Leider wurde ich von meinem Bruder und dem unbekannten Fahrer am letzten Anstieg einkassiert und musste mich mit einem 14. Platz (6. Platz AK) zufrieden geben.