Das habe ich leider alles nicht gemacht und stellte mich
trotzdem am 13. Juli 2013 der Salzkammergut Trophy. Am Vortag reisten wir in
Bad Goisern an und hatten eine schöne Jugendherberge direkt am Start und
Zielbereich. Mit Kathrin, Sören, Christian, Ulf, meiner Muttsch, meinen Bruder
und meiner Wenigkeit teilten wir uns ein gemütliches Zimmer direkt neben einem
reißenden Fluss. Nach dem wir ausgeknobelt hatten wer oben, unten, links,
rechts schläft gingen wir uns anmelden, ein bisschen die Messe angucken, danach
fuhren wir nochmal kurz eine Vorbelastung und dann gab es gepflegt Pasta Party
auf einer idyllischen Schulbank. Sehr früh gingen wir ins Bett, da Christian
sich für den 200 Kilometer-Kanten entschieden hatte, der schon 05:00 startete.
Nach gefühlten 5 Stunden Schlaf machten mein Bruder und ich uns auch schon bereit
für die 80 Kilometer Strecke. War irgendwie alles wie auf einer Klassenfahrt,
nur dass die Freizeitaktivitäten ein wenig intensiver waren. Der Start des
Rennens war 10:00 Uhr in Obertraun und glücklicherweise beförderte uns ein
Shuttle direkt in den Ort.
Dort erwartete uns auch schon Dr. O, der uns nochmal mental
auf die Strecke vorbereitete. Aus irgendeinem Grund wurde ich gleich im
vordersten Startblock eingeordnet und war erstaunt wie viele aus dem fernen
Osten angereist waren. Und wie wir da nun so alle standen ... und es war eine
Hitze! ... heizten die Sprecher zusätzlich nochmal ordentlich den Fahrern ein.
Nachdem Countdown, der von den Zuschauern herunter gezählt wurde, ging es dann los. Auf
in den ersten kleinen Anstieg. Alles lief Bombe, der Spitzengruppe konnte ich
hier noch sehr gut folgen. Doch in der Abfahrt machte sich mein gewohnter
Leipziger Luftdruck von 2.0 bar bemerkbar. Leider bin ich, ohne jegliche
Abkühlung, mehr geschwommen als alles andere. Unten fand ich mich mit Toni
Escher aus'm Osten, einem Ösi und noch einem Fahrer zusammen. Dar Ösi machte uns im kurzen Flachstück ne kurze Ansage! "Ab jetzt 30 Sekunden im
Wechsel" hieß es und so folgten wir strikt der Anweisung. Naja um ehrlich
zu sein hielt ich mich zurück, denn ich wurde mehrfach vor dem kommenden
Salzberg gewarnt und sparrte mir bewusst etwas Kraft für diesen Anstieg auf.
Am Fuße des
Berges winkte ich noch schnell unserer Spitzenverbottlerin Katja, trank einen
Schluck und nach ein paar Treppen, einer Hausdurchfahrt ging es rauf auf den
gefürchteten Salzberg. Doch anfänglich war es gar nicht so schlimm und alles
lief Eins A. Und wie wir da nun so alle hinauf fuhren ... und es war eine noch
größere Hitze ... wurde es, ich will nicht sagen steil, es wurde richtig steil! Vergebens betätigte ich meinen Klicker, meine Reifen drehten durch, ach
und was ich vielleicht noch nicht erwähnt hatte, es war eine Hitze! Nun ja, es
hieß Zähne zusammen beißen und diese ewige Serpentinen einfach hoch
drücken. Nachdem zig-Mal meine Reifen durchdrehten, musste ich dann doch
notgedrungen vom Bock steigen und den Wanderweg nutzen, wozu er geschaffen
wurde! Dann ein kurzer Lichtblick, bei 18% Steigung gab es zum Glück wieder die
Möglichkeit aufzusteigen. Mein Bruder hetzte nun auch an mir vorbei und fragte
ob alles ok ist. Sofort folgte ich der Muskelspinne, meinem Bruderherz. Der war
richtig gut drauf, denn das war genau sein Terrain. Doch nach dem kurzen Lichtblick
knabberte ich weiter an dem Salzberg, der aufgrund des hohen Schweißaufkommens
wirklich salzig war! Stimmt da war noch was, Trinken! Ah Krämpfe, jetzt schon!?
Der Kampf mit so viel Umständen gleichzeitig war für mich wirklich eine
Wahnsinns Herausforderung. Der Serpentinen Weg war geschafft und die Spitze des
Berges fast erreicht. Leider nur fast, denn nun stand man vor einer
Wand mit 35% Steigung! Vom Wandern hatte ich eigentlich die Faxen dicke, doch
fahrbar war das mit der Übersetzung nun wahrlich nicht. Nach diesem Tiefschlag,
ging es in die erste Abfahrt. Schwimmen und höchste Konzentration war mal
wieder angesagt. Am ersten Verpflegungspunkt erhaschte ich mir eine Flasche und
machte mich mit der ersten Dame auf in den nächsten Anstieg. Doch der Tiefschlag vom Salzberg steckte mir noch in den Knochen und ich hatte vorerst sehr mit mir zu kämpfen.
Von Höhenmeter zu Höhenmeter fühlte ich mich schwächer und ich tropfte dazu
noch wie so ein Kieslaster. Gott es war auch eine Hitze! Ich versuchte mich zu
regulieren, doch die richtigen Knöpfe konnte einfach nicht finden.
Mein Kreislauf meldete sich kurz darauf, sodass ich mich erst mal notgedrungen in einem Graben mit hochgelagerten Beinen legte und mich
mit einer halben Flasche Wasser abkühlte! Ab diesem Moment entschied ich mich ein
Trainingsrennen daraus zu machen. Ich genoss die herrlichen Ausblicke, fuhr die
Anstiege gleichmäßig und erreichte schlussendlich als 43.er das Ziel. Wenigstens
bin ich noch unter 4 Stunden geblieben.
Mein Bruder dagegen fuhr einen starken 18. Platz und Dr. O
einen noch stärkeren 6. Platz, was für ihn ein Platz auf den Treppchen in der
AK bedeutete.
Doch das war erst der Anfang unserer Reise! Im Anschluss
setzten wir ein einwöchiges Trainingslager sowie einen kleinen Alpencross
hinten dran...