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Dienstag, 30. Juli 2013

Salzkammergut Trophy 2013

Es gibt ja immer ein erstes Mal! Aber dieses erste Mal ging leider etwas in die Hose. Denn wie bereitet man sich im absoluten Flachland auf einen Wettkampf vor, mit endlos steilen Bergen bei unglaublicher Hitze? In der Sauna 'ne halbe Stunde in der Luft strampeln oder in einem Raum mit einer installierten Oxy-Reduct-Anlage 30 Minuten Intervalle trainieren?

Das habe ich leider alles nicht gemacht und stellte mich trotzdem am 13. Juli 2013 der Salzkammergut Trophy. Am Vortag reisten wir in Bad Goisern an und hatten eine schöne Jugendherberge direkt am Start und Zielbereich. Mit Kathrin, Sören, Christian, Ulf, meiner Muttsch, meinen Bruder und meiner Wenigkeit teilten wir uns ein gemütliches Zimmer direkt neben einem reißenden Fluss. Nach dem wir ausgeknobelt hatten wer oben, unten, links, rechts schläft gingen wir uns anmelden, ein bisschen die Messe angucken, danach fuhren wir nochmal kurz eine Vorbelastung und dann gab es gepflegt Pasta Party auf einer idyllischen Schulbank. Sehr früh gingen wir ins Bett, da Christian sich für den 200 Kilometer-Kanten entschieden hatte, der schon 05:00 startete. Nach gefühlten 5 Stunden Schlaf machten mein Bruder und ich uns auch schon bereit für die 80 Kilometer Strecke. War irgendwie alles wie auf einer Klassenfahrt, nur dass die Freizeitaktivitäten ein wenig intensiver waren. Der Start des Rennens war 10:00 Uhr in Obertraun und glücklicherweise beförderte uns ein Shuttle direkt in den Ort.

Dort erwartete uns auch schon Dr. O, der uns nochmal mental auf die Strecke vorbereitete. Aus irgendeinem Grund wurde ich gleich im vordersten Startblock eingeordnet und war erstaunt wie viele aus dem fernen Osten angereist waren. Und wie wir da nun so alle standen ... und es war eine Hitze! ... heizten die Sprecher zusätzlich nochmal ordentlich den Fahrern ein. Nachdem Countdown, der von den Zuschauern herunter gezählt wurde, ging es dann los. Auf in den ersten kleinen Anstieg. Alles lief Bombe, der Spitzengruppe konnte ich hier noch sehr gut folgen. Doch in der Abfahrt machte sich mein gewohnter Leipziger Luftdruck von 2.0 bar bemerkbar. Leider bin ich, ohne jegliche Abkühlung, mehr geschwommen als alles andere. Unten fand ich mich mit Toni Escher aus'm Osten, einem Ösi und noch einem Fahrer zusammen. Dar Ösi machte uns im kurzen Flachstück ne kurze Ansage! "Ab jetzt 30 Sekunden im Wechsel" hieß es und so folgten wir strikt der Anweisung. Naja um ehrlich zu sein hielt ich mich zurück, denn ich wurde mehrfach vor dem kommenden Salzberg gewarnt und sparrte mir bewusst etwas Kraft für diesen Anstieg auf. 

Am Fuße des Berges winkte ich noch schnell unserer Spitzenverbottlerin Katja, trank einen Schluck und nach ein paar Treppen, einer Hausdurchfahrt ging es rauf auf den gefürchteten Salzberg. Doch anfänglich war es gar nicht so schlimm und alles lief Eins A. Und wie wir da nun so alle hinauf fuhren ... und es war eine noch größere Hitze ... wurde es, ich will nicht sagen steil, es wurde richtig steil! Vergebens betätigte ich meinen Klicker, meine Reifen drehten durch, ach und was ich vielleicht noch nicht erwähnt hatte, es war eine Hitze! Nun ja, es hieß Zähne zusammen beißen und diese ewige Serpentinen einfach hoch drücken. Nachdem zig-Mal meine Reifen durchdrehten, musste ich dann doch notgedrungen vom Bock steigen und den Wanderweg nutzen, wozu er geschaffen wurde! Dann ein kurzer Lichtblick, bei 18% Steigung gab es zum Glück wieder die Möglichkeit aufzusteigen. Mein Bruder hetzte nun auch an mir vorbei und fragte ob alles ok ist. Sofort folgte ich der Muskelspinne, meinem Bruderherz. Der war richtig gut drauf, denn das war genau sein Terrain. Doch nach dem kurzen Lichtblick knabberte ich weiter an dem Salzberg, der aufgrund des hohen Schweißaufkommens wirklich salzig war! Stimmt da war noch was, Trinken! Ah Krämpfe, jetzt schon!? Der Kampf mit so viel Umständen gleichzeitig war für mich wirklich eine Wahnsinns Herausforderung. Der Serpentinen Weg war geschafft und die Spitze des Berges fast erreicht. Leider nur fast, denn nun stand man vor einer Wand mit 35% Steigung! Vom Wandern hatte ich eigentlich die Faxen dicke, doch fahrbar war das mit der Übersetzung nun wahrlich nicht. Nach diesem Tiefschlag, ging es in die erste Abfahrt. Schwimmen und höchste Konzentration war mal wieder angesagt. Am ersten Verpflegungspunkt erhaschte ich mir eine Flasche und machte mich mit der ersten Dame auf in den nächsten Anstieg. Doch der Tiefschlag vom Salzberg steckte mir noch in den Knochen und ich hatte vorerst sehr mit mir zu kämpfen. Von Höhenmeter zu Höhenmeter fühlte ich mich schwächer und ich tropfte dazu noch wie so ein Kieslaster. Gott es war auch eine Hitze! Ich versuchte mich zu regulieren, doch die richtigen Knöpfe konnte einfach nicht finden. Mein Kreislauf meldete sich kurz darauf, sodass ich mich erst mal notgedrungen in einem Graben mit hochgelagerten Beinen legte und mich mit einer halben Flasche Wasser abkühlte! Ab diesem Moment entschied ich mich ein Trainingsrennen daraus zu machen. Ich genoss die herrlichen Ausblicke, fuhr die Anstiege gleichmäßig und erreichte schlussendlich als 43.er das Ziel. Wenigstens bin ich noch unter 4 Stunden geblieben.

Mein Bruder dagegen fuhr einen starken 18. Platz und Dr. O einen noch stärkeren 6. Platz, was für ihn ein Platz auf den Treppchen in der AK bedeutete.

Doch das war erst der Anfang unserer Reise! Im Anschluss setzten wir ein einwöchiges Trainingslager sowie einen kleinen Alpencross hinten dran...

Dienstag, 9. Juli 2013

6. MTB-Race Frauenstein 2013

Lange ist es her, dass ich den Ablauf eines Renntages wieder erleben durfte. Doch für den Einstieg ins Rennengeschehen lief es am 07.07.2013 beim 2 Stunden MTB-Race in Frauenstein gar nicht mal so schlecht.

Pünktlich 10:00 Uhr war Start und ca. 70 Fahrer wurden 2 Stunden lang auf einen Rundkurs, gespickt mit einem genialen Singletrail und ein paar wenigen Anstiegen, geschickt. Kurz nach dem Start wurden alle durch einen Flaschenhals gepresst, sodass es vom Vorteil war ganz vorne zu sein. Schon nach dem ersten Anstieg und dem wurzligen Singletrail kristallisierte sich die Spitzengruppe, besetzt mit Guido, KaiRo und meiner Wenigkeit, heraus. In einer angenehmen Zusammenarbeit konnten wir uns gut absetzen, obwohl ich in der Nähe vom Guido immer etwas Angst hatte, da ich dieses Rohrbombenähnliche Objekt in seinem Flaschenhalter einfach nicht identifizieren konnte. Das war ein Gerät, mein lieber Charlie. Nach ca. 30 Minuten ging es in die dritte Runde. Wie immer den Feldweg runter, kurz rechts, links und wieder rechts, wie immer streifte Guido das Gebüsch und schnipste mir die Zweige samt Blätter entgegen. Doch so mit der Zeit hatte ich wirklich zu tun dran zu bleiben. Nach 50 Minuten war ich schon leicht grau, sodass ich reißen lassen musste. Puh, nun musste irgendwie die letzte Stunde überbrückt werden. Qualvoll kreiste ich Runde für Runde alleine und versuchte wieder ein paar Körner zu sammeln. Zum Glück schloss gegen Ende der Fahrer Martin Schöne auf und ich konnte mit ihm das Rennen zu Ende fahren. Am Ende erreichte ich das Ziel als Gesamt dritter (AK Männer I: zweiter Platz). Gott war ich froh…


Als Vorbereitung auf das kommende Salzkammergut Trophy entschlossen mein Bruder und ich, nach der etwas verspäteten Siegerehrung, nach Dresden mit den Bikes zurück zu fahren. Die Ausfahrt musste nur leider kurzzeitig unterbrochen werden, als nach einem sehr steinigen Weg mein Reifen genau neben einen etwas älteren Wanderer explodierte. Während ich mit einem Tinnitus zu kämpfen hatte, hörte ich noch die Worte des Wanderers, wie er trocken sagte: “Das klang nicht gut“. Mit vier Flicken konnten wir das Problem zum Glück lösen. Ich musste zwar aller 30 Minuten Nachpumpen, aber wir konnten die Tour erfolgreich zu Ende fahren. What a day!