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Montag, 24. September 2012

Mountainbike Neuseenclassics am Belantispark Leipzig

Ein Wochenende so wie man sich ein Wochenende nur vorstellen kann. Hauptverantwortlich dafür waren am Freitag eine Wahnsinns Party mit meinen Freunden, ein Rennen vor der Haustür und ein grandioser Abschluss im Vergnügungspark Belantis.

Am Sonntag, den 23.09.2012 traf ich mich früh morgens mit meinem Bruder und der Muttsch um gemeinsam mit den Fahrrädern zum Mountainbike Neuseenclassics am Belantispark zu fahren. Für unsere stärkste Fahrerin haben wir selbstverständlich einen kleinen Rucksack fertig gemacht. Dieser war bepackt mit sechs vollen Trinkflaschen, zwei Langarmtrikots und einer Termojacke. An dem Rucksack baumelten noch 2 aneinander klappernde Trinkflaschenträger, damit wir die Muttsch nicht aus den Ohren verlieren. Den 20 Kilometer langen Anfahrtsweg konnte ich hervorragend nutzen, um den Restalkohol von der oben erwähnten Party aus meinen Körper zu bekommen. Aber trotzdem fühlte ich mich sehr erholt, ausgeschlafen und war bereit für die überteuerte Anmeldung für das Mountainbike Rennen. Bei entspannter Atmosphäre stellten wir uns für die 60 Kilometer-Distanz an den Start. Mit dabei war Robert Förster ("Frösi") vom Profi-Team "UnitedHealthcare Pro Cycling". 

12 Uhr fiel der Startschuss und schon nach 500 Metern kam der längste Anstieg des gesamten Rennens. Es war eine Brücke über die A38. Hier konnte ich meine Bergqualitäten ausspielen und war wirklich verwundert, dass ich schon hier mit Rico Lasseck und unserem Radprofi kurzzeitig alleine war. In der Abfahrt zum Zwenkauer See wurde unsere Gruppe zum Glück auf ca. 25 Leute aufgefüllt. Das erste Stück fuhren wir sehr kräfteschonend auf einer breiten Schotterstrecke, am Rande des ehemaligen Tagebaus von Zwenkau. Doch auf einmal kamen Frösi und Rico aus dem Hinterhalt nach vorne geschossen. Leider hatte ich zu diesen Zeitpunkt noch keine Streckenkenntnisse und setzte mit vollem vertrauen nach. Zum Glück, denn wir wurden von einer 4 spurigen Schotterstraße durch einem Flaschenhals in einem sehr ruppigen Trail gedrängt. Nach einem kurzen Gerangel, holperte ich an vierter Stelle durch den Wald. Ein absoluter Wachrüttler. Nachdem wir diesen Abschnitt über die ganzen Löcher und Steilkurven passiert haben, waren nur noch Rico, Frösi und ich übrig. Hinter uns Leere. Diese Gelegenheit nutzte ich um einen kleinen Smalltalk mit Robert zu führen. Nachdem ich ein paar taktische Tipps erhalten habe, schloss auch schon wieder die Verfolgergruppe auf. Es ging in die zweite Runde und an dem Megaanstieg über die A38 wurden wir verbottelt. Meine Mum war von Runde zu Runde erfreulicher eine volle Flasche los zu werden, um ihren Rücken für die Rückfahrt zu entlasten. In der zweiten Runde schrumpfte unsere Gruppe ein wenig, doch es war noch genug Raum für ein windschattiges Plätzchen. Nun hatte ich schon ein paar mehr Streckenkenntnisse und der Flaschenhals war auf meiner Festplatte eingebrannt. Diese Streckenbeschaffenheit nutzten wir um uns nach vorne abzusetzen. Wobei unser Radprofi sich um einiges zu weit absetzte. Unglaublich. Doch auf dem letzten Abschnitt des Trails habe ich den Anschluss verloren nachdem ich nach einer Steilkurve in ein regelrechtes Loch fiel. Über mehrere kleine Löcher buddelten ich mich wieder raus und gab alles um irgendwie ran zu kommen. Nach dem Holter die Polter begannen selbstverständlich Rico und Frösi fahrt aufzunehmen. Das Problem war, dass ein zu großes Loch zwischen uns stand und ich Mühe und Not hatte die zwei einzuholen. Pro Sekunde näherte ich mich auch einen gefühlten Zentimeter, doch ich gab nicht auf. Robert drehte sich um und bemerkte schnell meine Situation. Er motivierte mich nochmal alles zu geben und ich enttäuschte ihn nicht. War fast wie ein Zielsprint, aber zum Glück war ich jetzt wieder in der Familie.

Ich erhaschte mir den Windschatten und gönnte mir eine kleine Verschnaufpause. Doch dann mussten wir Betrieb aufnehmen um uns weiter abzusetzen. Bei der Verbottlung wollte ich dem Ganzen Verpflegungsteam einen Vorgeschmack auf die Wasserachterbahn geben, als ich bei ca. 40 Sachen meine Trinkflasche auf dem Asphalt schmetterte. Trotz dieser Aktion erhielt ich noch meinen Red Bull für die letzte Runde. Rico und ich machten die ganze Zeit das Tempo und Herr Radsportprofi ruhte sich hinten mit einem entspannten Lächeln aus. Er wollte unser Rennen nicht beeinflussen und sich zurückhalten. An der besagten Schlüsselstelle "dem Flaschenhals" trat Frösi zum ersten Mal in seinem Fahrrad richtig rein und war von der Kompression schnell im Turbo. Das Einzige was wir sahen war eine Staubwolke, eine eingebrannte Spur im Sandboden und 10 Sekunden später war nur noch das Vogelzwitschern im Wald zu hören. Aber Frösi war nicht mehr in unserem Blickfeld. Naja als hätten wir es geahnt. Auf den letzten Metern bereiteten wir uns auf den Zielsprint vor. Eine Woche zufuhr hatte Rcio diesen beim DTM gewonnen. Nun wollte ich mich revanchieren. An der Brücke knallte ich alles hoch und konnte einen guten Meter Vorsprung gewinnen, doch bergab, wer weiß welche physikalischen Kräfte da wirkten, überholte mich Rico. Daraufhin ging es über einen kleinen technischen Kurs in Richtung Ziel. Den zweiten Platz habe ich mir schon nahezu abgeschrieben, aber trotzdem kniff ich nochmal alles zusammen was ich hatte und setzte einen zweiten Sprint an und überholte Rico. Am letzten Drop und in der letzten Kurve riskierte glücklicherweise keiner mehr eine Attacke. Mit ein paar Hundertstel Vorsprung wurde ich zweiter Platz in der Gesamtwertung und gewann bei den Herren das Rennen!

Doch nun begann der entspannte Teil des Sonntags. Die Siegerehrung. Neben Frösi und Rico durfte ich auf das Podest. Und schnell hatte ich wieder eine Sekt-Flasche in der Hand. Das Wochenende scheint doch dort aufzuhören, wo es begonnen hat. Bei der Ehrung der Männer durfte ich ganz nach oben und erhielt noch eine Tüte voll Geschenken. Sorry Muttsch nochmal, dass ich wieder dafür sorgte deinen Rucksack zu füllen.


Doch der eigentliche Abschluss des Sonntags war der Vergnügungspark im Belantis. Mein Kumpel Benji, Kevin, Muttsch und meine Wenigkeit machten nochmals die Achterbahnen unsicher und sicherten uns noch ein echtes Siegerfoto.

Für das Team Stein-Bikes war es ein wahnsinnig erfolgreicher Renntag! Andre erreichte den ersten Platz und Dr. O den vierten Platz auf der 100-Kilometer-Distanz. Kevin ließ es auf der kurzen Distanz Knacken und hat den ersten Platz in seiner Altersklasse gesichert.

Bei meinem Bruder lief es nicht ganz so gut. Er sprang in die Rolle des Kameramanns und verlor dabei während des Rennens die GoPro 2 Hero. Damit auch unsere Gruppe. Er wurde trotzdem noch 20. Platz in der Gesamtwertung. Doch leider konnte er im Rennen die Fernbedienung für die Kamera nicht auffinden. Sollte es ein Finder geben, bittet meldet euch bei mir!

Info's: hier