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Donnerstag, 21. Juni 2012

Heavy 24


Mr. Stone himself hatte am 16./17.06.2012 eine Mission beim Heavy24 Race in Rabenstein. Er hatte den Auftrag, seine eigenen Jungs 24 Stunden lang, so oft wie möglich über den Rundkurs von 8,34 Kilometern und 94,29 Höhenmetern zu jagen. Dafür stellten wir ein 8er-Team voller Stein-Bikern auf, besetzt mit: Marzl, Steini, Toni, Altmeister, Rumen, Larsi, Dr. O und meiner Wenigkeit. Udo legte sich mächtig ins Zeug und sorgte von A-Z für unser Wohlergehen. Bei sommerlichen Temperaturen von gemessenen 37°C war am 16.06.2012 um 12 Uhr der Start des Rennens. Schon in den ersten Stunden lieferten wir uns einen harten Kampf mit den unaufhaltsamen Biehler Werksteam. Sagenhafte 7 Minuten fuhren uns hier die Jungs vom Biehler im voraus.
Gegen 15 Uhr hatten Rumen und ich 3 Stunden lang die Chance, diesen Abstand zu verringern. Nur in Sekunden-Schritten sind wir herangekommen. In meiner letzten Runde, vor der Pause durfte ich noch eine kleine Hürde überwinden, als in einem Trail, bei 30 km/h direkt vor mir jemand stürzte. Sein Bike lag quer auf dem Pfad und ein Ausweichen war nicht mehr möglich! Ich fuhr über sein Schaltwerk, setzte einen Bunny Hop an, rief im Flug ob alles ok sei und verschwand so schnell wie möglich von dieser Gefahrenstelle. Nochmal Glück gehabt! Nach diesem Schreck ging es in die verdiente Ruhephase und dank der tollen Gastfreundschaft von Rumen + LAG (Lebensabschnittsgefährdin) standen einer Ablenkung und kurzen Erholung nichts mehr im Wege. Ganz erstaunt war ich, als ich erfahren habe, dass meine Freunde Chris und Domi extra 100 Kilometer anreisten, um mir einen Überraschungsbesuch abzustatten. Leider war für mich die Überraschung so unvorhersehbar, haben Überraschung so an sich, dass ich bereits gemütlich auf der Lila Couch beim Rumen saß, auf der ich auch später schlafen durfte. Verdammt ärgerlich, aber schön das ihr an mich gedacht habt! Auf der besagten Couch bemitleideten wir dann die armen Fußballer im Fernsehen, die bei strömenden Regen spielen mussten. Da die Euro 2012 nicht weit von uns entfernt ist, ahnten wir Schlimmes für die Nacht.

Wie vorhergesagt, erreichte auch uns das Gewitter und unsere Fahrer wurden erst mal kräftig abgekühlt. Kurze Zeit später verwandelten sich die schönen Trails in eine Sumpflandschaft und zusammen mit Mäusen und Fröschen musste man sich durch den Schlamm kämpfen. Mein Beileid an Larsi und Dr. O, die unter diesen Bedingungen, komplette 3 Stunden durch die Wälder mussten. Besonders Lars musste sich noch der Gefahr aussetzen, die Funktion eines Blitzableiters einzunehmen. 3 Uhr war ich wieder mit Rumen am Zug und der Zustand der Strecke hat sich keineswegs verbessert, genauso wie der Abstand zum Führungsteam. Bei diesen Verhältnissen wurden eher die Steuerqualitäten seines Gefährts auf die Probe gestellt. Da mir die Herausforderung nicht ausreichte, bin ich auch noch eine komplette Runde nur mit einem Bein eingeklickt gefahren, da es mir kurz nach der Wechselzone die rechte Schuhplatte verdreht hatte. Gegen Ende des Rennens verschwand von Runde zu Runde die Hoffnung auf den Sieg. Die Jungs vom Biehler Werksteam ließen einfach nicht locker und schnappten sich verdient den Titel! Damit haben wir einen zufriedenen 2. Platz erreicht, mit einem guten Vorsprung auf das Bikestore-Racing-Team.


v. oben links: Rumen, Lars, Meiner, Andre, Marzl, Steini |  v. unten links: Dr. O, Toni

Mein größter Respekt geht aber an den Teamkollegen Sören Grimmer. Ihn ließ nichts aus der Ruhe bringen und er fuhr als Einzelstarter 450 Kilometer mit über 4000 Höhenmetern und belegte den 4. Platz. Ganz stark!

Tja, leider hat mich jetzt erst mal die Rüsselseuche eingeholt, sodass ich bei der Mad East Challenge 500 nur als Zuschauer fungieren kann. Bis Bald…

Ergebnisse und Rundenzeiten: hier

Bilder:  

Videos:
http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/video61368_zc-9dc9fc0c_zs-3d31288e.html

Dr. O bei stark Regen und Gewitter


Freitag, 15. Juni 2012

14. Erzgebirgsradrennen in Markersbach

Picture from Bike-Pixx
Am 03.06.2012 hieß es den Fichtelberg beim 14. Erzgebirgsradrennen zu bezwingen. Bisher ist auf den Weg zu diesem Gipfel immer etwas schief gelaufen. Die letzte Erinnerung war voriges Jahr zur Vier-Hübel-Tour. Dort wollte ich den Asphalt durch eigenen Körperkontakt kennen lernen und erreichte die Spitze, geschmückt mit allem möglichen Verbandszeug, nur mit Hilfe eines Besenwagens. Desweiteren hatte ich mehrmals mit starken Krämpfen bei der Auffahrt des Berges zu tun und einmal mussten wir sogar eine Trainingsausfahrt fast abbrechen nachdem wir diesen Berg erreicht hatten.
Doch an diesen Tag wollte ich diese Strecke ohne besondere Vorkommnisse bewältigen. Also bereitete ich mich optimal darauf vor und fuhr drei Tage vorher mit dem Straßenfahrer gleich mal eine Überbelastung. Es hieß: wir müssen den Körper auf den ca. 40 Minuten langen Anstieg vorbereiten. Also trainierten wir 1x40 Minuten EB + kurze Intervalle und das Ganze auch noch in meiner Nachtschichtwoche!
Picture from Bike-Pixx
Trotz der starken Erschöpfung, die ich in meinem gesamten Körper verspürte, konnte ich mich an deisem grauen Morgen motivieren, mit meiner Mum nach Markersbach zu fahren. Ich glaube alle ambitionierten Mountainbiker aus Sachsen versammelten sich zu dieser Veranstaltung und wollten zu dieser Wahnsinns - Atmosphäre beitragen. Auch ein etwas älterer E-Bike-Fahrer stellte sich mit seinen 30 Kilo-Fahrrad neben mich an den Start und plante an diesen Tag, mit seiner NASA-Ausrüstung den Mond zu bereisen. Schon am ersten Anstieg konnte dieser Fahrer nicht stille halten und zog mit einem Wahnsinns Tempoüberschuss an allen vorbei. Mindestens drei Fahrer zuckten zusammen und schalteten aus Reflex hinunter um dieser Attacke Stand zu halten. Aber schnell stellten wir fest, dass der E-Biker heute andere Ziele hat. Also fuhren wir geschlossen zum Oberbecken und machten uns in die schnelle Abfahrt zum Fuße des Fichtelberg’s, dem Ephraimhaus.

Kurz hinter Lars „dem Straßenfahrer“ fand ich eine super 4-köpfige Gruppe, mit der ich hoch zum Gipfel fuhr. Doch während des Anstiegs fuhr im Abstand von ca. 200 Meter eine weitere Gruppe vor uns herum. Der Abstand wurde nicht größer, aber auch nicht kleiner. Also was soll’s, meine Beine waren in Form und ich nutzte die Gunst der Stunde, um mich nach vorne zu kämpfen. Ich wählte einen kurzen Zwischenanstieg und trat alles was geht hinein. Ich konnte schon die Gruppe riechen und motivierte mich weiter Gas zu geben. Doch kurz bevor ich sie erreichte, bekam ich einen Schlag ins Gesicht, als auf einmal der Berg zu Ende war und ich völlig alleine im Wind stand. Die Gruppe vor mir machte natürlich wieder schön Tempo und meine übersäuerten Beine haben schnell begriffen: „Versuch gescheitert“. Hm nun stand ich da, ganz allein und keiner kam um mich aufzunehmen. Kurze Zeit später schloss die vorige Gruppe auf und wir machten uns auf den Weg zur Rollerbahn, dem Scharfrichter des Fichtelberg‘s. Die Absperrung der Strecke war so verworren, dass wir alle die Abbiegung zur Rollerbahn verpassten und uns nach einer Kehrtwende für ein kurzes Querfeldein-Rennen entschieden. Oben erwartete mich Udo Stein, Hans Renner und ein frisches Kaltgetränk von meiner Mum, was mir nochmals alle Kraft gab weiter am Gashahn zu drehen. Gipfel erreicht, Hurra!

Es blieb mir keine Zeit um meine Brille wieder aufzusetzen, sodass ich meinen Steine werfenden Vordermann mit zugekniffenen Augen und 80 km/h in der Abfahrt verfolgte. Zügig rauschte ich an ein paar Achtungsschildern vorbei und bremste im letzten Moment meinen Esel vor der mir noch bekannten schotter übersäten 120-Grad-Kurve. Puh, ich setzte erst mal meine Brille auf, sicher ist sicher. Der Wettergott bemerkte auch, wir hatten eine Abkühlung nötig und es begann leicht zu regnen. Zügig fuhren wir in Richtung Ziel, überholten noch die einen oder anderen und nach dem Zielsprint beendete ich mit 6 Minuten hinter dem Sieger als 23-er das Rennen (AK 11. Platz). Das war schon mal 3 Minuten schneller als im Jahr zuvor! Die Erholungswoche danach war bitter nötig und als nächstes erwartet die Stein-Bikern das 24-Stunden Rennen in Chemnitz. Bis bald…

Ergebnisse: http://www.erzgebirgsradrennen.de/transfer/ergebnisse_2012_47km.pdf
Info's: http://www.erzgebirgsradrennen.de/

Bilder: http://bike-pixx.de/v/erz2012/