Gegen 15 Uhr hatten
Rumen und ich 3 Stunden lang die Chance, diesen Abstand zu verringern. Nur in
Sekunden-Schritten sind wir herangekommen. In meiner letzten Runde, vor der
Pause durfte ich noch eine kleine Hürde überwinden, als in einem Trail, bei 30
km/h direkt vor mir jemand stürzte. Sein Bike lag quer auf dem Pfad und ein
Ausweichen war nicht mehr möglich! Ich fuhr über sein Schaltwerk, setzte einen
Bunny Hop an, rief im Flug ob alles ok sei und verschwand so schnell wie
möglich von dieser Gefahrenstelle. Nochmal Glück gehabt! Nach diesem Schreck
ging es in die verdiente Ruhephase und dank der tollen Gastfreundschaft von
Rumen + LAG (Lebensabschnittsgefährdin) standen einer Ablenkung und kurzen Erholung nichts mehr im Wege. Ganz
erstaunt war ich, als ich erfahren habe, dass meine Freunde Chris und Domi extra 100 Kilometer
anreisten, um mir einen Überraschungsbesuch abzustatten. Leider war für mich
die Überraschung so unvorhersehbar, haben Überraschung so an sich, dass ich bereits gemütlich auf der Lila
Couch beim Rumen saß, auf der ich auch später schlafen durfte. Verdammt ärgerlich, aber schön das ihr an mich gedacht habt! Auf der besagten Couch
bemitleideten wir dann die armen Fußballer im Fernsehen, die bei strömenden Regen
spielen mussten. Da die Euro 2012 nicht weit von uns entfernt ist, ahnten wir
Schlimmes für die Nacht.
Wie vorhergesagt, erreichte auch uns das Gewitter und unsere Fahrer wurden erst mal kräftig abgekühlt. Kurze Zeit später verwandelten sich die schönen Trails in eine Sumpflandschaft und zusammen mit Mäusen und Fröschen musste man sich durch den Schlamm kämpfen. Mein Beileid an Larsi und Dr. O, die unter diesen Bedingungen, komplette 3 Stunden durch die Wälder mussten. Besonders Lars musste sich noch der Gefahr aussetzen, die Funktion eines Blitzableiters einzunehmen. 3 Uhr war ich wieder mit Rumen am Zug und der Zustand der Strecke hat sich keineswegs verbessert, genauso wie der Abstand zum Führungsteam. Bei diesen Verhältnissen wurden eher die Steuerqualitäten seines Gefährts auf die Probe gestellt. Da mir die Herausforderung nicht ausreichte, bin ich auch noch eine komplette Runde nur mit einem Bein eingeklickt gefahren, da es mir kurz nach der Wechselzone die rechte Schuhplatte verdreht hatte. Gegen Ende des Rennens verschwand von Runde zu Runde die Hoffnung auf den Sieg. Die Jungs vom Biehler Werksteam ließen einfach nicht locker und schnappten sich verdient den Titel! Damit haben wir einen zufriedenen 2. Platz erreicht, mit einem guten Vorsprung auf das Bikestore-Racing-Team.
v. oben links: Rumen, Lars, Meiner, Andre, Marzl, Steini | v. unten links: Dr. O, Toni |
Mein größter Respekt geht
aber an den Teamkollegen Sören Grimmer. Ihn ließ nichts aus der Ruhe bringen
und er fuhr als Einzelstarter 450 Kilometer mit über 4000 Höhenmetern und belegte den 4. Platz. Ganz stark!
Tja, leider hat mich jetzt erst mal die Rüsselseuche
eingeholt, sodass ich bei der Mad East Challenge 500 nur als Zuschauer
fungieren kann. Bis Bald…
Ergebnisse und Rundenzeiten: hier
Bilder:
Videos:
http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/video61368_zc-9dc9fc0c_zs-3d31288e.html
Dr. O bei stark Regen und Gewitter |