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Dienstag, 29. Mai 2012

2. Inselsbergmarathon

Nach dem traumhaften Trainingslager in Italien wollte ich beim Inselsberger Marathon am 27.05.2012 wissen, wie es um meiner Form steht. Die erste Herausforderung lag darin, pünktlich und vorbereitet 09:00 Uhr am Start im 200 Kilometer entfernten Tabarz zu stehen. Nach 5 Stunden Schlaf riss mich der Wecker 04:45 Uhr aus meiner Tiefschlafphase, sodass Clemens und ich die erste Hürde erfolgreich überwinden konnten.
Pünktlich nach den Kirchenleuten, in den noch eher verschlafenen Städtchen, fiel der Startschuss. Die Bewohner von Tabarz wurden alle geweckt und die ca. 350 Fahrer flüchteten schnellstmöglich in den Wald. Ich suchte die Flucht soweit wie möglich nach vorne der Meute und landete nach dem ersten Berg in die Verfolger-Gruppe. Zügig fuhren wir auf der Waldautobahn als plötzlich, wie aus dem Nichts, mein Herz auf einmal drohte stehen zu bleiben! Der Grund war nicht meine körperliche Verfassung, sondern eine steile nass modernde Holztreppe mit einer anschließenden Schotter übersäten Rechtskurve. Also was soll’s, Augen zu und durch. Irgendwie hab ich diese Passage überstanden, auch wenn die Schotterkurve mir echt zum Verhängnis wurde. Ein kurzer Blick auf dem Tacho bestätigte mir, dass ich noch Puls hab und weiter strampeln darf, puh! Auf dem Weg zum 916 Meter hohen Inselsberg musste ich das Tempo etwas erhöhen. Kurz vor dem Erreichen der Kuppe des Berges stand auf einmal eine Wand aus Asphalt vor uns. Ich griff in meine Trikottasche und suchte vergebens nach einer Kletterausrüstung. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den Weg mit einer Neigung von 35% hoch zu drücken. Ich betätigte mehrfach den Schalthebel, um in einen kleineren Gang zu schalten. Doch es passierte einfach nichts, da keine leichteren Gänge mehr zur Verfügung standen. Ich entschloss mich aus dem Sattel zu gehen, das Gewicht nach Vorne zu verlagern um nicht nach hinten zu kippen und die letzten Höhenmeter zu überwältigen. Oben angekommen, konnte man endlich den herrlichen Ausblick genießen. Einen wahnsinnigen Eindruck von Natur und Landschaft habe ich in den 2 Sekunden gewonnen! Meine volle Konzentration widmete ich nun wieder der Abfahrt ins Tal. Wirklich ein toller Trail, der in diesen Wald verbaut wurde. Da ich mich für die kurze Strecke von 32 Kilometern mit 1100 Höhenmetern entschied, durfte ich mich im Ort noch mit ein paar Attacken beschäftigen und habe als 9. Platz die Ziellinie überquert. Ein wirklich sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Clemens absolvierte das Rennen mit einem starken 16. Platz.
Glücklich begaben wir uns auf den Heimweg. Das nächste Wochenende geht die Reise nach Markersbach zum Erzgebirgsradrennen.  

Info's und Bilder: http://www.mtb-tabarz.de

Einen tollen Beitrag zum Trainingslager in Italien findet Ihr auf dem Blog von Lars Strehle.