Seiten

Freitag, 15. Juni 2012

14. Erzgebirgsradrennen in Markersbach

Picture from Bike-Pixx
Am 03.06.2012 hieß es den Fichtelberg beim 14. Erzgebirgsradrennen zu bezwingen. Bisher ist auf den Weg zu diesem Gipfel immer etwas schief gelaufen. Die letzte Erinnerung war voriges Jahr zur Vier-Hübel-Tour. Dort wollte ich den Asphalt durch eigenen Körperkontakt kennen lernen und erreichte die Spitze, geschmückt mit allem möglichen Verbandszeug, nur mit Hilfe eines Besenwagens. Desweiteren hatte ich mehrmals mit starken Krämpfen bei der Auffahrt des Berges zu tun und einmal mussten wir sogar eine Trainingsausfahrt fast abbrechen nachdem wir diesen Berg erreicht hatten.
Doch an diesen Tag wollte ich diese Strecke ohne besondere Vorkommnisse bewältigen. Also bereitete ich mich optimal darauf vor und fuhr drei Tage vorher mit dem Straßenfahrer gleich mal eine Überbelastung. Es hieß: wir müssen den Körper auf den ca. 40 Minuten langen Anstieg vorbereiten. Also trainierten wir 1x40 Minuten EB + kurze Intervalle und das Ganze auch noch in meiner Nachtschichtwoche!
Picture from Bike-Pixx
Trotz der starken Erschöpfung, die ich in meinem gesamten Körper verspürte, konnte ich mich an deisem grauen Morgen motivieren, mit meiner Mum nach Markersbach zu fahren. Ich glaube alle ambitionierten Mountainbiker aus Sachsen versammelten sich zu dieser Veranstaltung und wollten zu dieser Wahnsinns - Atmosphäre beitragen. Auch ein etwas älterer E-Bike-Fahrer stellte sich mit seinen 30 Kilo-Fahrrad neben mich an den Start und plante an diesen Tag, mit seiner NASA-Ausrüstung den Mond zu bereisen. Schon am ersten Anstieg konnte dieser Fahrer nicht stille halten und zog mit einem Wahnsinns Tempoüberschuss an allen vorbei. Mindestens drei Fahrer zuckten zusammen und schalteten aus Reflex hinunter um dieser Attacke Stand zu halten. Aber schnell stellten wir fest, dass der E-Biker heute andere Ziele hat. Also fuhren wir geschlossen zum Oberbecken und machten uns in die schnelle Abfahrt zum Fuße des Fichtelberg’s, dem Ephraimhaus.

Kurz hinter Lars „dem Straßenfahrer“ fand ich eine super 4-köpfige Gruppe, mit der ich hoch zum Gipfel fuhr. Doch während des Anstiegs fuhr im Abstand von ca. 200 Meter eine weitere Gruppe vor uns herum. Der Abstand wurde nicht größer, aber auch nicht kleiner. Also was soll’s, meine Beine waren in Form und ich nutzte die Gunst der Stunde, um mich nach vorne zu kämpfen. Ich wählte einen kurzen Zwischenanstieg und trat alles was geht hinein. Ich konnte schon die Gruppe riechen und motivierte mich weiter Gas zu geben. Doch kurz bevor ich sie erreichte, bekam ich einen Schlag ins Gesicht, als auf einmal der Berg zu Ende war und ich völlig alleine im Wind stand. Die Gruppe vor mir machte natürlich wieder schön Tempo und meine übersäuerten Beine haben schnell begriffen: „Versuch gescheitert“. Hm nun stand ich da, ganz allein und keiner kam um mich aufzunehmen. Kurze Zeit später schloss die vorige Gruppe auf und wir machten uns auf den Weg zur Rollerbahn, dem Scharfrichter des Fichtelberg‘s. Die Absperrung der Strecke war so verworren, dass wir alle die Abbiegung zur Rollerbahn verpassten und uns nach einer Kehrtwende für ein kurzes Querfeldein-Rennen entschieden. Oben erwartete mich Udo Stein, Hans Renner und ein frisches Kaltgetränk von meiner Mum, was mir nochmals alle Kraft gab weiter am Gashahn zu drehen. Gipfel erreicht, Hurra!

Es blieb mir keine Zeit um meine Brille wieder aufzusetzen, sodass ich meinen Steine werfenden Vordermann mit zugekniffenen Augen und 80 km/h in der Abfahrt verfolgte. Zügig rauschte ich an ein paar Achtungsschildern vorbei und bremste im letzten Moment meinen Esel vor der mir noch bekannten schotter übersäten 120-Grad-Kurve. Puh, ich setzte erst mal meine Brille auf, sicher ist sicher. Der Wettergott bemerkte auch, wir hatten eine Abkühlung nötig und es begann leicht zu regnen. Zügig fuhren wir in Richtung Ziel, überholten noch die einen oder anderen und nach dem Zielsprint beendete ich mit 6 Minuten hinter dem Sieger als 23-er das Rennen (AK 11. Platz). Das war schon mal 3 Minuten schneller als im Jahr zuvor! Die Erholungswoche danach war bitter nötig und als nächstes erwartet die Stein-Bikern das 24-Stunden Rennen in Chemnitz. Bis bald…

Ergebnisse: http://www.erzgebirgsradrennen.de/transfer/ergebnisse_2012_47km.pdf
Info's: http://www.erzgebirgsradrennen.de/

Bilder: http://bike-pixx.de/v/erz2012/